JANINA LAMBERTY
MODERNE KUNST UND KONKRETE KUNST – DÜSSELDORF / BARCELONA
Prozesskunst und der Zufall

Die Vergänglichkeit des Moments
Mit ihren zum Markenzeichen gewordenen Cañas beabsichtigt Janina Lamberty den flüchtigen Moment zu fixieren und als künstlerische Ausdrucksform dieser Idee die blau-rot-grünen Elemente im Raum wirken zu lassen. Ihre Arbeiten gehen aus von der Zufallskomposition und zeichnen sich durch spielerische Eleganz aus.
Für die Künstlerin stellt sich sowohl die Aufgabe die Zerbrechlichkeit des Moments festzuhalten als auch den ästhetischen Reiz ihrer Zufallskompositionen auszuschöpfen.
Ihre zugrunde liegende Formidee ist es, der Offenheit ihrer Werke Raum zu lassen. Das jeweilige Ergebnis ist nicht absehbar oder berechenbar und entzieht sich der Vernunft und Absicht. Eine sich verflüchtigende Komposition wird festgehalten, die sonst ein für alle Mal verloren wäre: Janina Lamberty gelingt es in ästhetisch-reflexiver Form die Begriffe Zeit, Zeitspannen, Vergänglichkeit und Wiederkehr zu visualisieren.
Die unterschiedlichen Erscheinungsweisen im Zeitfluss und das Festhalten eines Moments machen die Faszination dieser Arbeiten von Janina Lamberty aus.
Jutta Weber, Kunsthistorikerin MA
Pdf mit ausführlichem Text:
Jutta Weber / Janina Lamberty / Die Vergänglichkeit des Moments
Aktuelles
Winterkunst 2023 des BBK Düsseldorf
Traditionelle Jahresendausstellung des BBK Düsseldorf07. Dezember bis 28. Dezember 2023 Janina Lamberty und andere Künstlerinnen und Künstler des BBK Düsseldorf zeigen in einer großen Ausstellung
Präsentation auf der Königsallee
Ich freue mich über die Präsentation meiner Kunstwerke auf 4 Etagen in der Königsallee 14, 40212 Düsseldorf.
Momentaufnahmen im kreativen Prozess



FEINSINNIGE ASSEMBLAGEN DES ZUFALLS
In den Arbeiten von Janina Lamberty geht es um die Vergänglichkeit des Augenblicks und um die Konzentration auf einen ganz bestimmten Moment, wie etwa beim japanischen Zen-Bogenschießen. In dem Sie bewusst den Zufall als Gestaltungsprinzip einsetzt, sieht sich Janina Lamberty in der Tradition einer modernen Kunst, die von der Gleichwertigkeit des Gestalten und des Gefundenen, des Rationalen und des Unbewussten überzeugt ist.
WASSERFALL-ARTIGE STRUKTUREN AUF FARBIGEN „CAÑAS“-STÄBEN
Bei ihren typischen „Cascadas“ – Arbeiten beschäftigt sich Janina Lamberty mit einer Transformation von Wasserfallmotiven aus „Cañas“-Stäben (spanisch für „Röhrchen“). Die „Cañas“, die Lamberty bildhauerisch einsetzt, sind bis zu 120 cm lang, bestehen aus Naturhalmen und sind mit eingefärbtem und bemaltem Japanpapier umwickelt. Das Umwickeln der Cañas ist als ein eigenständiger Arbeitsprozess zu begreifen. Als Schlussfixierung dient ein Kunstharzfirnis.
Die Stäbe sind in farblich unterschiedliche Abschnitte unterteilt und stellen die Brechungen des Lichts im Wasser dar. Ein erster Arbeitsschritt bringt bei den „Cascadas“ eine rhythmische Wellung hervor und dafür ist die Wahl des Papiers mit seiner spezifischen Materialität ganz entscheidend. Diese Wellung dient als Vorgabe für den zweiten Arbeitsgang, nämlich das Eincollagieren von papierenen Fundstücken. Bei ihnen kommt es wesentlich auf die Farbigkeit an und auf die Pointierung der Farben innerhalb der Wellung. Die Rhythmisierung der Farbwerte lässt ahnen, wie sich ein Wasserfall beim Herabstürzen beschleunigt.



FEINSINNIGE MODERATORIN DES ZUFALLS
Lamberty wirft ihre „Cañas“-Stäbe nach dem Micado-Prinzip. Dadurch entsteht eine Dynamik, die die Künstlerin als Moment einfängt. Auf diese Weise ergeben sich Strudel, Wirbel und bündelartige Formen und Strukturen. Man sieht farbliche Schwerpunkte z.B. hier und da eine Verdichtung von Rot-Tönen und diese Pointierungen lassen schließlich ahnen, dass es hier letztlich nicht um das reine Chaos geht, sondern um eine Akzentuierung und Moderierung des Zufalls.
Wo die „Cañas“ eine symmetrische Grundstruktur erkennen lassen, zielt dies auf unser Orientierungsverhalten. Der Gleichgewichtssinn ist im Kleinhirn verankert; er lässt uns wahnehmungspsychologisch jegliche symmetrische Ordnung als ästhetisch perfekt empfinden, während die Asymmetrie die Balance emotional stört.
ISTALATIONEN VOLL MODERNITÄT UND KONTEMPLATIVER RUHE
Meditativ-kontemplative und rituelle Momente spielen bei dem Werfen und Arrangieren der Stäbe eine Tragende Rolle. Die daraus resultierenden „Cañas-Bündel“ inszeniert die Künstlerin als Wandreliefs, als säulenförmige Raumskulpturen und als übergreifende Rauminstallationen.
Janina Lambertys Arbeiten wurden bereits erfolgreich auf diversen Einzel- und Gruppenausstellungen in Deutschland, Spanien, Großbritanien, Frankreich, Polen, Korea gezeigt, sowohl auf internationalen Kunstmessen wie der Art Karlsruhe und der Artfair Cologne.
© Gallerie Kellermann
AUSGEWÄHLTE KUNSTWERKE
Kunstobjekte mit Bezug auf Zufallsprozess und ZERO KUNST
Licht, Schatten und Bewegung
Moderne Kunst und konkrete Kunst mit Bezug auf Naturwissenschaften und Philosophie
Abstrakte Kunst - ZERO KUNST
In ihrer Werkreihe „Cascadas“ beschäftigt sich Janina Lamberty mit einer Transformation von Wasserfall-Motiven. Ein erster Arbeitsschritt bringt rhythmische Wellungen hervor. Dabei ist die Qualität der verwendeten Papiersorte entscheidend. Anschließend werden papierne Fundstücke eincollagiert.
Die Rhythmisierung der Farbwerte lässt ahnen, wie sich ein Wasserfall beim Herabstürzen beschleunigt: Die Absicht, Zeitverläufe und Bewegung im Bild darstellen zu wollen, führt bei diesen Wasserfall-Motiven zu einer vertikalen Folge von „Farbbahnen“.
Aus Strohstäben bestehen die mit Japanpapier umwickelten „Cañas“. Diese Stäbe lässt die Künstlerin nach dem Mikado-Prinzip fallen, fixiert dann mit dem Kleber das zufällig entstandene Ergebnis. Auf diese Weise ergeben sich Strudel, Wirbel und bündelartige Formen, die bisweilen an Getreidegarben erinnern.
Man kann diese Gebilde sind als künstlerische Transformationen von physikalischen Kräften beschreiben, die in der Natur genauso wirken. Präsentationsästhetisch werden die „Cañas“ in Ausstellungssituationen als Reliefs bzw. Wandobjekte inszeniert. Eine Variante besteht aus Plexiglassäulen im Raum, mit Stäben im Inneren, die durch Vernähen aneinander gesetzt sind.
Jürgen Raap, Kunstkritiker
Janina Lamberty
MODERNE UND KONKRETE KUNST – Düsseldorf / Barcelona
Büroadresse:
Königsallee 14, 40212 Düsseldorf
Tel: +49(0)211-13866393
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